Perth und zurück


Kaum zu glauben, wie die Wochen verfliegen, wenn sie sich doch eigentlich Zeit lassen könnten. Schwups und zehn sind vorbei. 9‘000 Strassenkilometer, unzählige Eindrücke, Gigabites an Bildern, einige Erfahrungen und spannende Begegnungen später, endet unsere Reise da, wo sie Ende März begann.
Unser Camper ist abgegeben, die Tauchtanks deponiert oder bereits auf der Reise in die Schweiz und die Koffer beinahe gepackt. So bleiben uns noch zwei Tage, welche wir für einen letzten Besuch in Fremantle und einen abschliessenden City-Trip nutzen. Dabei ist uns beiden klar: «Heute ist nicht aller Tage, wir kommen wieder, keine Frage!»

Mir bleibt nur noch, mich dafür zu bedanken, dass ihr uns auf dieser Reise begleitet habt und dran geblieben seid. Wie heisst es doch so schön? Geteilte Freude ist doppelte Freude. Auf Wiederlesen!

Pinnacle Desert Nabung

Zweitletzte Station unserer durch Westaustralien war der Nabung Nationalpark, welcher rund 200 km nördlich von Perth zu finden ist. Hauptattraktion dieses Parkes sind Hunderte, wenn nicht Tausende rund mannshohe Pinnacles. Dabei handelt es sich um bis zu mannshohe Säulen aus Sandstein, welche meist in einer Spitze zusammen laufen. Es würde hier zu weit greifen, zu beschreiben, wie diese über Jahrmillionen entstanden, insbesondere weil ich ohne unterlass diesen Wiki-Eintrag zitieren müsste.
Steht man dann mal inmitten dieser von der Natur geformten Skulpturen, bleibt einem sowieso nur noch der staunende Blick über eine mystisch anmutende Wüstenlandschaft. Der Besuch dieses Nationalparks sollte auf die frühen Morgenstunden oder die Zeit des Sonnenuntergangs geplant werden, da die Pinnacles zu diesen Stunden noch spektakulärer in Erscheinung treten.

Blow Holes


Quobba hat neben einem wunderschönen Schnorchlplatz und einem idyllisch gelegenen Campingplatz eine weitere Attraktion zu bieten. Wenige Hundert Meter entfernt vom Schnorchelplatz liegen die sogenannten «Blow Holes». Hierbei handelt es sich um Spalten und Löcher in Klippen. Bei entsprechender Brandung wird das heranbrausende Wasser mit Hochdruck durch diese Spalten gepresst. So entstehen teils Meter hohe Fontänen, welche die Betrachter klein aussehen lassen.

Quobba Station, überraschend schön

Oft sind es die vermeintlich unspektakulären Momente und Orte, welche die bleibenden Eindrücke prägen. In unserem Fall war dies Quobba, bereits während unserer Reise in den Norden legten wir hier einen Halt ein, um in dessen wunderschönen Riff zu schnorcheln. Weil uns dieser Fleck nicht mehr aus dem Kopf ging, wollten wir hier einige Tage verweilen.
Da uns der angrenzende Campingplatz jedoch nicht überzeugte, entschieden wir uns, den einige Kilometer entfernten Platz «Quobba Station» aufzusuchen. Hat man diesen Platz, nach einer beschwerlichen Fahrt über eine Schotterstrasse, dann einmal erreicht, will man nicht mehr weg. In unserem Fall hies dies, drei Tage Seele baumeln lassen, auf einem Standplatz mit Blick aufs Meer und einem Kilometer langen Privatstrand ganz für uns allein.

Mit Schildi auf Schnorcheltour


Während einer unserer Schnorchel-Ausflüge am Turquoise Bay entdeckten wir auch eine Schildkröte, welche auf der Suche nach fressbarem durchs Riff streifte.

Turquoise Bay


Ist man schon mal in dieser Region angelangt, führt kein Weg an Turquoise Bay vorbei, denn hier muss die namensgebende Farbe definiert worden sein. Während der Strand weiss wie Löschpapier leuchtet, schimmert das Wasser in allen Türkistönen, welche man sich nur vorstellen kann. Wen wundert’s, dass wir sofort unser Schnorchel-Gerödel montierten und uns ins Wasser stürzten. Stundenlang drifteten wir über Korallen und tropische Fische und genossen das warme Wasser, während uns die Sonne auf den Rücken brannte.

Cape Range Natureparc


Der Cape Range Naturparc liegt rund eine Stunde Autofahrt von Exmouth entfernt und war während der nächsten Tage unser Ausflugsziel. Auf den ersten Blick hatte dieser nicht annähernd so viel Spektakel zu bieten, wie der Karijini-Park. Doch schon bei unserem ersten Besuch entdeckten wir so viele Tiere, wie während der gesamten bisherigen Reise zusammengefasst. Wir sahen Adler, Kangaroos ohne Ende, Dingos, Emus, Echsen und die unterschiedlichsten Vogelarten. Dabei hatten wir die wahren Perlen dieses Parks noch nicht mal erreicht. Diese sind nämlich an dessen Küste in den Buchten und an den fantastischen Stränden aber auch im Wasser, beim Schnorcheln zu finden.

In Exmouth sind die Emus los

Letzte Station unserer Reise in den Nordwesten war Exmouth, wo wir uns im Cape Holiday Parc einen schönen Platz sicherten. Kaum war unser Camper eingeparkt, erhielten wir auch schon gefiederten Besuch von einer Emu-Mutter mit ihren zwei vorwitzigen Jungvögeln. Wie sich herausstellte, beanspruchte die Kleinfamilie den gesamten Campingplatz für sich und so scheuten sie auch nicht davor zurück, das eine oder andere Zelt von innen auf essbares zu erkunden.

Karijini – Knox Gorge


Ganz nach dem Motto «Am vierten Tage sollst du ruhen», legte Christine eine Pause ein. Und so fühlte ich mich wie ein Entdecker, als ich die Knox Gorge in den frühen Morgenstunden ganz für mich alleine hatte:

Karijini – Hancock Gorge


Der Dritte Tag stand im Zeichen unserer Wanderung in und durch die Hancock Gorge. Diese Wanderung bewegte sich immerhin schon in den Schwierigkeits-Stufen 4 und 5. Insbesondere der Abstieg in die Schlucht hatte es in sich und da wir leider etwas spät starteten, stand die Sonne bereits brennend über unseren Köpfen, als wir die Gorge erreichten. So nahmen wir die Wegabschnitte, welche nur durchs Wasser zu bewältigen waren, als erfrischende Abwechslung. Da das Licht über die Mittagsstunden auch in einer Schlucht keine guten Fotos versprach nutzten wir die Zeit für eine ausgedehnte Pause. Dabei wurden wir Zeuge davon, wie sich eine Touristin anscheinend einen Fuss brach und von der ansässigen Ambulanz heraus geholt werden musste. So lange wollte ich dann doch nicht warten und so nahm ich den letzten Abschnitt der Wanderung alleine in Angriff, um mir ein paar spektakuläre Bilder zu sichern.

Die deutsche Touristin wartete auch nach unserer Rückkehr aus der Schlucht weiterhin auf ihre Bergung. Inzwischen setzte sich das Bergungs-Team aus zwei Rangern, zwei Polizisten, drei Sanitätern und einer Seilschaft aus mindestens fünf Kletterern zusammen …

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