PADI’s Business Of Diving …

selling… oder darf’s auch etwas mehr sein? Diese Frage begleitet einen PADI Pro während seiner gesamten Ausbildung und so weist der eingangs eingefügte «Witz» mehr Wahrheit auf, als mir während langer Zeit lieb war. Klar, Tauchen hat sich in den letzten vier Jahrzehnten – nicht zuletzt dank PADI – zu einer weltweiten Industrie entwickelt und das jährliche Wachstum des Unternehmens beweist, dass die Organisation vieles gut und zuweilen richtiger macht, als die Konkurrenz, dennoch drückt die Amerikanische Verkaufspropaganda zwischenzeitlich gar aufdringlich durch. Und so kommt es, dass man sich als PADI Pro ab und an eher an einer Tupperwear-Party denn in einem Tauch-Lehrgang wähnt.

Als ich mich vor Jahren für die Ausbildung zum PADI-Pro entschied, war es mir ein, wenn nicht gar das zentrale Anliegen, meinem Umfeld und weiteren Interessierten, etwas von meiner Begeisterung für diesen Sport und über das Element Wasser weiter zu geben. Es war mir ein inneres Bedürfnis, Bewusstsein für die noch weitestgehend unentdeckte Unterwasserwelt zu fördern. Denn nur was wir kennen, was wir begreifen lernen erscheint uns letzten Endes auch schützenswert. Aber allein das Gefühl der (vermeintlichen) Schwerelosigkeit, die Ruhe und das Erwachen der Sinne, kaum taucht man ab, ist schlicht unbeschreiblich und mit nichts zu vergleichen. Es vergeht kaum eine Sekunde, nachdem sich das Wasser über dem Kopf schliesst und schon beim ersten Atemzug aus dem Regler, ist alles, was dich da oben beschäftigt wie weg geblasen.

Diese und viele weitere Erlebnisse wollte und will ich noch heute mit Freunden teilen und deshalb war es mir bald einmal ein Anliegen, meine Erfahrungen, mein Wissen weiter zu geben. Ich wollte Kurse begleiten und letzten Endes als Tauchlehrer auch selbständig durchführen. Doch leider wurde mir schnell bewusst, dass der Verkauf von Kursen aber auch von Equipment mindestens so stark verlangt werden, wie die Sensibilisierung für die Unterwasserwelt. Zumindest, wenn man PADI’s Philosophie ungefiltert übernehmen will. Und so traf ich des öftern auf Situationen, wo es wichtiger war, dem Kunden ein befriedigendes Erlebnis zu bieten, indem man ihm sein Prevet überreichte, im vollen Bewusstsein, dass er sich bei der erstbesten Gelegenheit auf den einen oder anderen Korallenblock legen oder mangels ausreichender Tarierung mit seinen Fins den Boden pflügen wird. Hauptsache wieder ein zahlungskräftiges Taucherlein in die Gruppe aufgenommen.

Diese und weitere Erlebnissse haben mich vor rund sechs Jahren dazu bewogen, meine Ausbildung abzubrechen. Inzwischen sind sechs Jahre vergangen und ich habe mich nun doch dazu entschieden, den nächsten Schritt zu machen. Dies nicht zuletzt, weil ich zur Überzeugung gelangt bin dass es in erster Linie an der Philosophie des jeweiligen Tauchlehrers liegt, worauf er letzten Endes das Schwergewicht seiner Ausbildung legen will. Und so ist es mir letzten Endes auch gelungen, die DVD «Positiv Aproach Selling» mit der nötigen Distanz und einem gewissen Augenzwinkern zu «geniessen». Nur so war es mir möglich, die Kernbotschaft dieses Lernvideos zu verinnerlichen: «Verhalte dich als Tauchprofi stets vorbildlich und professionell.» Der Rest ergibt sich dann von allein …

Eistauchen im Engadin

lochEnde Februar war’s wieder soweit und eine Hand voll verwegene Taucher machten sich auf den Weg Richtung Engadin. Ziel war der Silser-See, welcher auch im zu warmen Winter noch eine ordentliche Eis-Schicht aufzuweisen hatte. Da alle bereits am Freitag-Abend anreisten, standen wir bereits um 9 Uhr – gestärkt durch ein ausgiebiges Frühstück – voller Tatendrang, auf dem zugefrorenen See. Erstes Traktandum auf der Tagesordnung hiess «Einstiegsloch erstellen».
Wer uns nun alle mit Bickel bewährt auf dem See rum hacken sieht, liegt nicht ganz richtig und der sollte sich folgendes Video zu Gemüte führen …


Kaum war das Loch fertig, konnten wir es auch nicht mehr erwarten. Also, schnell Equipment angeschnallt und rein ins Loch! Kaum war der Kopf unter Wasser, erwarteten uns klare Sicht, ein einzigartiges Lichtspiel und eine unvergleichbare Ruhe …

Keine Frage, der Termin fürs Eistauchen 2017 ist bereits wieder fett angestrichen!

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